Gefährdung: Entwässerung
Grundlage vieler Nutzungsformen in Mooren ist die Entwässerung. Bereits um 1750 erfolgten die ersten Eingriffe in den Wasserhaushalt des Wurzacher Riedes. Vor allem zur Vorbereitung für den industriellen Torfabbau wurden große Entwässerungssysteme angelegt. Ab 1875 wurden im Oberen Ried und ab 1920 im westlichen Teil des Haidgauer Hochmoorschildes weitverzweigte Grabensysteme angelegt.
Mit zunehmender Entwässerung trocknen die Moore aus und die moortypischen Arten sterben ab. Gleichzeitig beginnt der trockene Torf sich zu zersetzen, dabei werden Nährsalze frei. Als Folge davon können sich wuchskräftigere Sträucher und Bäume ansiedeln und verdrängen die langsam wachsenden, an Nässe und Nährstoffarmut angepassten Moorpflanzen und Tiere. An ihre Stelle treten anspruchslose „Allerwelts-Arten“. Das Moor verliert seine Identität. Aus dem hochspezialisierten Lebensraum Moor entsteht im Lauf von Jahrzehnten ein Wald.
Schutz
Wichtigste Maßnahme zum Schutz der Moore ist deshalb die Sicherung des Wasserhaushaltes durch gezielte Wiedervernässung. Im Wurzacher Ried wurden deshalb die meisten Entwässerungsgräben mit über 3 000 Torf- oder Holzdämmen verschlossen, um den weiteren Abfluss von Regenwasser zu verhindern und Regenerationsvorgänge einzuleiten.
In den flach eingestauten Bereichen siedeln sich rasch Torfmoose und Wollgras an. Die Regenerationsvorgänge beginnen.
In den Randbereichen, wo ein vollständiger Grabenaufstau nicht möglich ist, wurde der Moorwasserspiegel durch den Einbau von Sohlschwellen angehoben.